Raus aus der Pflege? Deine Karrieremöglichkeiten und Weiterbildungen

In der heutigen Pflegebranche sehen sich viele Fachkräfte vor großen Herausforderungen: Pflegenotstand, physische und psychische Belastungen, eine hohe Burnout-Quote, unzufriedenstellende Bezahlung und ungünstige Arbeitszeiten. Dies sind nur einige der Probleme, die Pflegekräfte zum Nachdenken über einen Berufswechsel bewegen. Aber wenn „raus aus der Pflege“ und weg von der direkten Patientenversorgung – wohin und wie? In diesem Artikel beleuchten wir die Gründe für einen Ausstieg aus der Pflege. Zudem werden alternative Karrierewege, durch Weiterbildungsmöglichkeiten bei der Fernakademie für Gesundheitsberufe, aufgezeigt.
Darum geht's:
- Raus aus der Pflege: Gründe
- Alternative Karrieremöglichkeiten
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Förderung von Weiterbildungen
- Tipps für einen Berufswechsel
- Raus aus der Pflege: Erfahrungsbericht
Gründe für einen Ausstieg aus der Pflege
- Physische und psychische Belastungen: Pflegekräfte sind häufig physischen Belastungen wie schwerem Heben und langem Stehen ausgesetzt. Gleichzeitig führt der emotionale Stress, der mit der Pflege von schwerkranken oder sterbenden Patienten einhergeht, oft zu Burnout und anderen psychischen Belastungen.
- Unzufriedenheit mit Bezahlung und Arbeitszeiten: Die Bezahlung in der Pflege steht oft in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit. Zudem sind die Arbeitszeiten häufig unregelmäßig, was die Work-Life-Balance stark beeinträchtigt. Diese beiden Faktoren tragen maßgeblich zur Unzufriedenheit bei und lassen viele Pflegekräfte über einen Berufswechsel nachdenken. Laut einer Studie des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK, 2018) denken sogar mehr als die Hälfte der Pflegekräfte darüber nach, ihren Beruf zu verlassen. Hauptgründe sind die hohe Arbeitsbelastung und die unzureichende Bezahlung.
- Fachkräftemangel: Wenn es in der Pflege an Fachkräften mangelt, leidet die Pflegequalität. Ein gutes Ausbildungsniveau mit kontinuierlicher Weiterbildung ist zum Erhalt eines guten Pflegestandards notwendig.
Raus aus der Pflege, rein ins Büro? Diese Karrieremöglichkeiten gibt es
Ein Berufswechsel erfordert eine sorgfältige Planung und Kenntnis der eigenen Stärken, persönlichen Möglichkeiten und Interessen. Wer als Pflegekraft darüber nachdenkt, sich aus der direkten Patientenversorgung zurückzuziehen, dabei die langjährige Berufserfahrung aber gerne in einem anderen Bereich einbringen möchte, hat mehrere Optionen.
Durch eine entsprechende Weiterbildung können sich Pflegekräfte Karrierewege erschließen, die sowohl einen Verbleib im klinischen Bereich – jedoch „weg vom Bett“ –, als auch eine Tätigkeit im Büro bieten. Im Folgenden stellen wir einige Karrierewege vor, die Alternativen zur direktversorgenden Pflege von Patienten darstellen: Führung und Management in der Pflegebranche Pflegekräfte können ihre Erfahrung und ihr Wissen in leitenden Positionen einbringen. Dies umfasst:
- Management und Organisation von Pflegediensten oder Pflegeeinrichtungen
- Tätigkeiten im Qualitätsmanagement
- Case Management
- Tätigkeiten im Personalmanagement
Weiterbildungsmöglichkeiten an der Fernakademie für Gesundheitsberufe
Weiterbildung Personalmanagement
Weiterbildung Betriebliche Pflegeberatung
Weiterbildung Tagespflegen erfolgreich leiten
Weiterbildung zertifizierte Verwaltungsfachkraft für pädagogische und soziale Einrichtungen
Weiterbildung Social Media Manager inkl. Branchenguide für Kliniken
Weiterbildung Pflegeberater nach § 7a SGB XI
Wie fördere ich meine Weiterbildung, die raus aus der Pflege führt?
Arbeitgeberförderung
Viele Arbeitgeber im Gesundheitswesen unterstützen die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter durch finanzielle Zuschüsse und/oder Freistellungen, denn das sichert der Pflegeeinrichtung qualifiziertes Personal. Bildungsgutschein (AZAV)
Die Agentur für Arbeit bietet Bildungsgutscheine an, die die Kosten für eine Weiterbildung decken können. Aufstiegs-BAföG
Pflegekräfte, die sich für eine höhere berufliche Qualifikation weiterbilden möchten, können unter bestimmten Voraussetzungen finanzielle Unterstützung durch das Aufstiegs-BAföG erhalten. Stipendien
Verschiedene Stiftungen und Institutionen bieten Stipendien für Weiterbildungen im Gesundheitswesen an. Diese sind zum Beispiel: - Robert Bosch Stiftung: Bietet verschiedene Programme zur Förderung von Fachkräften im Gesundheitswesen.
- Stiftung der Deutschen Wirtschaft (SDW): Unterstützt Nachwuchskräfte in verschiedenen Fachrichtungen, einschließlich Gesundheitswesen.
- Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB): Fördert die berufliche Weiterbildung von besonders begabten Absolventen einer Berufsausbildung.
Tipps für einen erfolgreichen Berufswechsel
- Stärken und Interessen kennen: Reflektiere Deine Stärken und Interessen, um herauszufinden, welche beruflichen Alternativen für Dich infrage kommen.
- Kontakte knüpfen: Netzwerke mit Kollegen, ehemaligen Kommilitonen und anderen Fachkräften aus der Branche. Kontakte können wertvolle Informationen und Unterstützung bieten.
- Bewerbungsunterlagen erstellen: Erstelle einen professionellen Lebenslauf und bereite Dich gut auf Vorstellungsgespräche vor. Betone Deine Berufserfahrung und vorhandene Weiterbildungen.
Erfahrungsbericht einer erfolgreichen Absolventin

„Mein Name ist Melanie und ich habe 2004 meine Ausbildung als Gesundheits und Krankenpflegerin bestanden, habe seidher überwiegend in Geriatrischen Pflegereinrichtungen gearbeitet, habe diverse Fortbildungen besucht und eine Weiterbildung als Praxisanleitung gemacht. 2023 wurde ich von meiner Chefin auf die Weiterbildung zum Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen aufmerksam gemacht. Nach langer und reichlicher Überlegung auch Finanziell gesehen, habe ich mich dazu entschlossen diese dann zu machen, mit der Aussicht während ich diese mache, auch gleich diesen Posten im Betrieb antreten zu können. Es war natürlich nicht immer leicht, neben Arbeit, Haushalt und Familie alles zu schaffen, aber ich konnte den Lehrgang 3 Monate verlängern was echt super war und habe es dadurch irgendwie geschafft. Nun arbeite ich als Qualitätsbeauftragte und manchmal mit in der Pflege aufgrund des Personalmangels der eigentlich überall herrscht, aber es macht Spaß und ich habe Abwechslung so ist nicht jeder Tag gleich.“
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